Im Jakobusjahr in Franken pilgern Besorgt Ehemänner rieten ihren Frauen erst einmal anzurufen, ob das Pilgern bei diesem Regen stattfände. Aber ein Pilgerer geht seinen Weg, auch wenn es nicht so schön ist. Wie im richtigen Leben. Am 24.07.2010 machten sich zum dritten Mal wieder 28 Frauen aus Aisch, Adelsdorf, Uttstadt, Pommersfelden, Höchstadt, Pettstatt, Bamberg und Burgebrach auf den Weg. Wetterfest ausgerüstet brachen sie in Hallerndorf auf. In einer kleinen Unterstellhütte begann der Tag mit dem Symbol der Weltkugel, auf welcher alle Menschen, die den Pilgerfrauen in diesem Moment sehr wertvoll waren, notiert wurden. Auf einem wunderbaren Waldweg ließ es sich sehr gut gehen. Weggabelungen regten zum Nachdenken an. In Forchheim angekommen, fand die Pilgergruppe Platz in der Krypta der Kirche St. Martin. In diesem schlichten Raum bemerkten die Pilgerinnen beim erneuten Betrachten der Weltkugel, dass jeder einzelne für Gott sehr wertvoll ist. Zuspruch, Trost und Trauer wurden in der Stille sehr bewusst. Nach der Andacht überquerten die Pilgerfrauen den Rathausplatz. Plötzlich spielte, wie für sie bestellt, eine Blaskapelle zünftig auf. Verwöhnt wurde die Gruppe durch ein leckeres Mittagessen und hausgemachtem Eis im Restaurant Zum Alten Zollhaus. Flinkes Personal und das Speisen in einem schönen Ambiente ließ sie wieder spüren, wie wertvoll jeder Augenblick ist. Der Aufbruch zu Heimweg wurde etwas verzögert; ein Parfüm, das im Angebot einer Parfümerie zu haben war, musste noch mit in den Pilgerrucksack. Vor dem endgültigen Abmarsch nahmen noch viele Pilgerfrauen eine Nase voll des guten Duftes mit auf den Weg. Im Wald, an einem mit Seerosen bedeckten See, „versenkten“ die Frauen bedrückenden Ballast. Ruhen wie eine Seerose auf dem See, so sollte der Mensch ruhen in Gott. Nach einem Segenslied zog die Gruppe wieder zurück zur Waldhütte, in der sie von Claudia Kästner mit Ihrer Tochter Nina mit Kaffee und lecker gebackenem „Maria-Kuchen“ überrascht wurden. So einen Tag ausfallen zu lassen wegen morgendlichem Regen, kann man sich nicht leisten. Darüber waren sich alle Pilgerfrauen einig. So wurden für nächstes Jahr bereits wieder Pläne geschmiedet.
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